Systemisches Coaching bedeutet beraten ohne Ratschläge zu erteilen. Im systemischen Coaching wird nicht nur der Klient als alleiniger und isolierter Problembesitzer betrachtet, sondern es wird auch das dazugehörige System in den Blick genommen. Man geht davon aus, dass der Klient eine Störung ausdrückt, deren Ursache in dem Gesamtsystems liegt. Der Einzelne und das System sind in ununterbrochener Wechselwirkung, der Einzelne wirkt auf das System und befindet sich gleichzeitig im Wirkungsfeld des Systems. Im Coaching werden Beziehungen zwischen dem Klienten und seinem Umfeld (Familie, Gruppe, Team) analysiert, bestehende Verstrickungen aufgelöst und sowohl systemische, als auch eigene Beiträge zur Lage in der sich der Klient befindet, beleuchtet.
Die Grundannahme im Coaching ist es, dass der Klient der Experte für die Lösung seines Problems ist und der Coach - unter der Anwendung einer breiten Palette an Interventionstechniken - Hilfe zur Selbsthilfe leistet. Ähnlich dem Beleuchter im Theater, richtet der Coach den Reflektor auf die Lebensbühne des Klienten und beleuchtet die Stellen welche bislang im Dunkeln waren. An diesen Stellen werden nicht nur die Hindernisse entdeckt über welche der Klient stolpert, sondern auch übersehene oder vergessene Ressourcen, Talente und Qualitäten, welche die Hindernisse beseitigen können und gleichzeitig das selbstständige Entscheiden und Handeln erleichtern können.
Im systemischen Coaching wird gleichermaßen Acht auf das WAS und WIE gegeben, zwei Aspekte des Denkens, Fühlens und Handelns - worüber und wie denke ich nach, wie und was fühle ich, wie und was tue ich.
Systemisches Coaching ist prozess- und lösungsorientiert. In der Arbeit werden, unter anderem, Konzepte und Formate der
Systemaufstellungen verwendet, welche dem Einzelsetting angepasst sind.
Dauer und Häufigkeit des Coachings wird vom Klienten selbst bestimmt - manche benötigen nur einen kleinen Anstoß, um etwas Neues anzufangen oder zu verändern, während sich die Einen eine längere und kontinuierliche, und Andere etwas komprimiertere und intensivere Unterstützung wünschen. Unabhängig davon für welche Form der Klient sich entscheidet, die Aufgabe ist es ihm dabei zu helfen Selbstinitiative, Selbstvertrauen und Selbstverantwortung zu stärken.